MAGYAR KIRÁLYI TÁBORI POSTA ÉS POSTAI CENZÚRA

2015.

Ministerpräsidialer Postdienst Januar-April 1945

Ministerpräsidialer Postdienst Januar-April 1945

Artikel veröffentlicht im SZABOLCSI BÉLYEGÚJSÁG im Juni 2015

 

Ministerpräsidialer Postdienst
Januar-April 1945


Ende 1944 waren in West-Ungarn noch Kämpfe, die Hälfte von Ost-Ungarn hatte schon die Rote Armee besetzt. Am 22. Dezember konstituierte sich in Debrecen die Provisorische National Regierung. Hauptaufgabe dieser Provisorischen National Regierung war die Wiederherstellung der wegen des Krieg total zusammengebrochenen Administration. Die Administration in Aktion zu vertreten musste der Regierung zuverlässige Kontakt mit den zu seinen Wirkungskreis gehörende Landesteil, mit den Komitats Sitze und mit den größeren Städte zu haben.
Diese Verbindung musste sicher sein, dass die offiziellen und vertraulichen Sendungen der Ministerien ihrem Ziel mit Sicherheit erreichen sollten. Die Post funktionierte noch nicht befriedigend.
Deswegen hat das Kurier-Büro der Ministerpräsidium der Provisorische National Regierung - mit Unterstützung der sowjetische militärische Behörde - im Januar 1945 den "Ministerpräsidiale Postdienst" organisiert. Die Hauptstelle der Postdienst war in Debrecen. Genauer Zeitpunkt des Startes ist unbekannt. Laut der Forschungen von István Sugár kann man wissen, dass der bekannte früheste Brief wurde am 13. Januar von Debrecen nach Szolnok befördert.
Der Postdienst hat laut der bisherigen Quellen und Forschungen mit den folgenden Städte nachweisbar Kontakte unterhalten: Szeged, Gyula, Szolnok, Eger, Miskolc und Nyíregyháza. Bestimmt mit anderen auch, doch darüber gibt es keine Informationen.
Der Ministerpräsidiale Postdienst war von den Post vollständig unabhängig, aber hat den zivil Post Sendungen übergegeben und übernommen.
Die Sendungen wurden adressiert der Provisorische National Regierung haben verschiedene offizielle Organen und zivil Personen frankiert aufgegeben. Diese Sendungen wurden dann zu den Postamt in der Nähe der Aufgabe geleitet, welche bestimmt wurden diese den Kurier der Ministerpräsidiale Postdienst übergeben. Daneben haben die Kuriere solche Sendungen der Regierung auch an diese Postämter übergegeben, die mit Hilfe der Post zugestellt wurden. Die zum Post übergegebenen Sendungen bekamen einen "Frei durch Ablösung" Bezeichnung, also man hat keine Briefmarken benutzt. Die Gebühren der Sendungen wurden zur Last des Gebühr-Kredit-Kontingent des Ministerpräsidiums verrechnet.
Die aufgegebenen und angekommenen Sendungen befördert durch den Ministerpräsidiale Postdienst wurden in Debrecen in dem Kurier-Amt mit eine lilafarbigen Gummi-Stempel abgestempelt. Der Stempel war Oval förmig, 50 mm breit, hatte zweifache Rahmenlinie, und es wurde geschrieben: MINISZTERELNÖKSÉG/1945________/POSTASZOLGÁLAT
Am Anfang und Ende der mittleren Reihe, wo sich die Datierung fand, sieht man ein Verzierungs-Element mit einen Stahl-Kreuz. Der Stempel hatte nur Jahreszahl, man hat den Monat und Tag immer mit Hand darauf geschrieben. Die zweifache Rahmenlinie wurde wegen Abnutzung oder Verschmutzung bis März nur eine dicke Rahmenlinie.

Abb.1. Stempel der Ministerpräsidiale Postdienst mit Computer rekonstruiert und vergrößert.

Über der Ministerpräsidiale Postdienst publizierte im Jahre 1965 István Sugár als erster. In seinem Artikel hat der Autor einen konstituierter Stempel gezeigt, doch keine Sendung.
Der zweite Artikel über der Ministerpräsidiale Postdienst hat László Pákozdi geschrieben, und wurde in der PHILATELICA publiziert. In diesem Artikel zeigte Herr Pákozdi eine konstituierte Zeichnung über der Stempel der Ministerpräsidiale Postdienst. Diese Zeichnung ist aber unzureichend. Vermutlich hat Herr Pákozdi das Zeichnen der Stempel von einen solchen Sendung kopiert, wo der rechte Teil der Stempel war nicht gut sichtbar, und deswegen ist das Verzierungs-Element nach der Datierung abgeblieben.
Der Datierungs-Teil wurde in beiden Zeichnungen fehlerhaft angegeben. Bei dem ersten Artikel findet sich eine gestrichelte Linie, bei dem zweiten eine punktierte Linie. Nach Untersuchung mehrere Sendungen sieht man gut, dass der Platz der Monat und Tag wird mit einer waagerechten Linie bezeichnet.
Dir dritte Publizierung kommt in dem Buch von Dr. Gábor Bernát vor. In einem Kapitel seinen Buches stellt er zwei Sendung von Nyíregyháza zu dem Provisorische National Regierung vor und daneben zwei weitere auch, die durch den Postdienst befördert waren.
Am Ende des Kapitels stellte Herr Bernát fest, dass die Sendungen waren im März viel seltener, als im Februar oder im April. Er begründete das als Ursache mit der lebhafter gewordene Kriegs-Tätigkeit. In dieser Zeit man gestattete zu verkehren in erster Linie Züge mit Soldaten und Kriegsmaterialen, andere Züge konnten kaum fahren. Mit diesen Feststellung könnte man einverstanden sein, doch wiederspricht dagegen das, dass Mehrheit der von mir bekannte Sendungen stammen aus März.
Man muss logisch nachdenken! Der Postdienst begann mit seiner Tätigkeit in Januar. Alles ist noch unsicher, existiert keine normalen Routen, der Verkehr ist zerfallen, der Postdienst funktionierte nicht während dieses ganzen Monats. Meiner Meinung nach war eben in diesen Monat am wenigste Sendung. In Februar vergrößerte sich das Zahl von Sendungen, und erreichte das Maximum in März. In April verminderte sich die Menge von Sendungen, da der Postdienst funktionierte nicht während des ganzen Monats. In Mai zog sich der Regierung nach Budapest weg. So hat der Provisorische Postdienst seine Bedeutung verloren.

Abb.2.: Brief am 26 März 1945 von dem Volkswohlfahrtsministerium in Debrecen zu den Bürgermeister von Mezőtúr. Diese Sendung wurde durch den Ministerpräsidiale Postdienst befördert.

Das ist doch eine andere Frage, Wie viele Sendungen sind geblieben. Hier muss man das beförderte Menge berücksichtigen, da von mehreren Sendungen müssten auch mehrere geblieben.
Herr Sugár erwähnte in seinen Artikel, dass während seine Archiv-Forschungen traf er fast keine Briefumschläge mit den Stempel der Postdienst als Beilage, d.h. diese wurden in den Archiven nicht erhalten. Er erwähnte nur einen Rückschein, befördert durch den Postdienst auf den Debrecen-Gyula-Debrecen Route.
Herr Bernáth schreibt in seinem Buch, dass Sendungen versehen mit dem Stempel der Postdienst sind selten. Damit bin ich einverstanden. Weiter schrieb er, dass weniger als 20 Briefe sind geblieben. Das kann man leider nicht feststellen, wie hat Herr Bernáth diese Zahl bestimmt.
Meiner Meinung nach muss man mit der nummerischen Schätzung vorsichtig sein. Ich würde eher das schreiben, dass die Zahl der zurückgebliebene Briefe kann man nicht genau feststellen. Man kann sich vorstellen, dass die gebliebene Sendungen sind weniger, als diese Herr Bernáth erwähnt hat. Die Briefumschläge haben wahrscheinlich die Empfänger nicht behalten, oder man hat einige wegen Briefumschlagmangel umgewandelt und wieder verwendet. Also es kann vorkommen, dass bei jener existieren einige solche, nur sie wissen darüber nichts.
Und jetzt ein Moment! Alle Autoren schrieben in ihren Artikel, dass diese Ministerpräsidiale Postdienst beförderte nur Briefe, sogar nur offizielle Briefe. Doch der jetzt vorgestellte Postkarte wiedersprecht vollkommen diesem. Diese Ganzsache-Postkarte veranlasste mich eigentlich damit zu beschäftigen.
Ich fand diese Postkarte im Winter Frühmorgens auf einem Flohmarkt. Damals wusste ich noch nicht, was ich gefunden hatte. Das habe ich sofort bemerkt, dass man hat diese im März 1945 aufgegeben, doch diese Stempel war noch für mich unbekannt und dazu war sehr hell. Dann gelang diese Postkarte in eine Schachtel, wo ich die Sendungen aus dieser Zeitperiode sammle. Und lag hier, bis ich wegen meines Buchs Literatur zu den Straßen Wächter-Kurierpost in Gyula suchte. So gelang der PHILATELICA-Artikel von Herr Pákozdi in meine Hände. Und während ich diesen Artikel las war mir der vorgezeigte Stempel bekannt: Sendung mit solche Stempel habe ich auch! Nach eine fieberhafte Suche hatte ich große Freude: ich konnte diese Stempel endlich identifizieren. Danach lag diese Postkarte wieder eine weile lang in dem Schachtel, bis ich dann den Artikel von Herr Sugár und das Buch von Herr Bernáth gelesen habe. Und so ist mir eingefallen, das alle Autoren sprachen nur über Briefe, offizielle Briefe.
Die hier dargestellte Postkarte hat Olga Bernáth arbeitend in dem Handels- und Verkehrs-Ministerium bei der Ministerpräsidiale Postdienst in Debrecen aufgegeben. Aufgabedatum: 23. März 1945. Es handelt sich über eine Ganzsache-Postkarte mit 12 fillér, das damals laut des Tarifs das Gebühr einen Orts-Postkarte war. Das hat der Absender mit einen Briefmarke von 6 fillér ergänzt, und so war das totale Frankierung 18 fillér, also das Gebühr für eine Fern-Postkarte. Also diese Sendung hat der Absender frankiert, im Gegensatz der anderen, durch den Ministerpräsidiale Postdienst von Debrecen beförderte Briefe, welche als "Frei durch Ablösung" aufgegeben wurden. Diese Postkarte musste man deswegen frankieren, da diese war keine offizielle Sendung, sondern ein Angestellte einen Ministeriums wollte diese zu einen Bekannten oder Verwandten lebend in Nyíregyháza schicken, und als Privatsendung durfte man nicht auf Kosten der Ministerpräsidium aufgeben. Am Postkarte kann man Privat-Mitteilungen lesen: wer sich wie fühlt, was ist mit anderen geschehen, und andere, nicht offizielle Mitteilungen.
An der Postkarte sieht man an dem unteren Teil der Teilungslinie eine Unterschrift mit blauer Postfarbe. Das ist der Handschrift der Zensor in Nyíregyháza, doch Zensur-Stempel findet sich nicht darauf. Die Postkarte wurde in Debrecen von den Ministerpräsidiale Postdienst übernommen. Wurde mit den Stempel der Kurierdienst abgestempelt, und danach hat diese der Kurier nach Nyíregyháza befördert und hat den zivil Postdienst übergegeben. Wurde zensiert. Danach trag der Post diese zu dem Zustellungs-Postamt und der Briefträger hat dann diese zugestellt. An der Postkarte sieht man keine postalische Zeichnung oder Stempel, so kann man das Ankunfts-Datum nicht feststellen. In dieser Zeit war die Gebühr einen Postkarte 20 fillér, doch wurde diese Postkarte nicht mit Porto versehen.
Also man kann wegen diese neue Findung getrost aussagen, das der Ministerpräsidiale Postdienst hat nicht nur Briefe, offizielle Sendungen, sondern Postkarten und Privat-Sendungen auch befördert.
Jetzt könnte man sagen, das bis jetzt ist nur eine solche Postkarte befördert durch diese Ministerpräsidiale Postdienst bekannt geworden, doch schreibe ich eher, das derzeitig wurde nur diese einzige dargestellt. Hoffentlich wird diese Artikel weitere solche zum Vorschein rufen, und dann können wir genauer Stückzahl bestimmen.

Abb. 3.: Privatsendung nach Nyíregyháza, aufgegeben in Debrecen bei der Ministerpräsidiale Postdienst.

Ich bitte meine Sammlerfreunde, dass wer solche Objekte mit dem Stempel der Ministerpräsidiale Postdienst besitzt, sich zu melden, dass wir die Daten korrigieren können. Z.B.: feldposthungary@yahoo.com

János Dán
Mitglied der Freund-Geselschaft der Ungarische Philatelistische Forscher


Literatur:


PÁKOZDI LÁSZLÓ: Ideiglenes postaszolgálat Magyarországon 1944–45 ben. Philatelica 1972/2

SUGÁR ISTVÁN: Adatok Hajdú-Bihar megye felszabadulás utáni postatörténetéhez. 1965

DR. BERNÁTH GÁBOR: Nyíregyháza I. és II. kiadás bélyegei, Nyíregyháza levelezőlapok (1944–1945). Kontaktprint Nyomda, Budapest Gyál 2011