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2018.

Handschriftliche Zensurzeichen und bis jetzt unbekannte Nummernstempel von Zensoren auf Send

Handschriftliche Zensurzeichen und bis jetzt unbekannte Nummernstempel von Zensoren auf Send

Artikel veröffentlicht im ARGE Zensurpost Zeitung im 148/18 nummer

 

Handschriftliche Zensurzeichen und bis jetzt unbekannte Nummernstempel von Zensoren auf Sendungen von Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Am Ende des Krieges gab es in der Sowjetunion nicht nur deutsche, sondern auch annähernd 600 000 ungarische gefangene Soldaten. Ihr Schicksal war keinesfalls besser als der deutschen Kriegsgefangenen.
Sie konnten mit der Heimat auf Postkarten sowjetischer Produktion oder auf Postkarten, die aus Ungarn stammten in Verbindung bleiben. Auf diesen Karten können wir den bekannten Rhombus förmigen Zensurstempel sehen aber oft sind keine Zensurzeichen vorhanden.
Ich zeige nun zwei Kriegsgefangenen-Sendungen mit handschriftlichen Zensurzeichen mit Bleistift.

1.Abbildung. Postkarte mit Antwortkarte eines Kriegsgefangenen aus dem Lager 7851 nach Hódmezővásárhely von 1947. Man kann die Zensurstempel Nummer 432. gut erkennen. Leider konnte ich den Standort des Lagers nicht bestimmen.


Die Antwortkarte wurde am 14. November 1947 aus Hódmezővásárhely in das Lager 7851 zurückgeschickt. Auf dieser Karte ist aber nicht der Rhombus förmiger Zensurstempel mit der Nummer 432 zu sehen, sondern ein mit Bleistift geschriebenes Zensurzeichen. In der oberen Reihe finden wird das, von dem Stempel bekannte, Wort "nachgesehen" mit kyrillischen Buchstaben geschrieben, darunter die Unterschrift des Zensors.

2.Abbildung. Diese Karte wurde in Ungarn im Auftrag der Ungarischen Kommunistischen Partei hergestellt. Auch diese Postkarte ist mit Antwortkarte versehen. Die Karte wurde von einem ungarischen Kriegsgefangenen im Lager 7774. am 10.Oktober 1947 geschrieben. Diese Lager befanden sich im Ural in der Stadt Ufa. Auch auf dies Karte sehen wir ein mit Tintenstift geschriebenes Kontrollzeichen. In der ersten Theile befindet sich das Wort "nachgesehen" mit kyrillischen Buchstaben. In der zweiten Reihe sehen wir die Nummer 81, (wahrscheinlich die Identifizierungsnummer des Zensors) und einen unleserlichen Text. In der dritten Reihe kann man die Unterschrift des Zensors erkennen. Die Karte ist am 12. September in Budapest angekommen.
Meiner Meinung nach sind diese handschriftliche Zensurzeichen viel seltener als die gestempelte Kontrollzeichen.


In dem AGZ Rundbrief 101/2002 ist ein interessanter Artikel von Dr. Wolfgang Metzner über die zwischen 1942 und 1945 gebrauchten "Doppelkreis" Militärzensurstempel erschienen.
Bei der Durchsicht meiner Sammlung habe ich einen solchen Zensurstempel gefunden, der in dem obengenannten Artikel nicht erwähnt wird. Es handelt sich dabei um den Kriegszensurstempel Nummer 5. von Moskau

3.Abbildung. Frühe Kriegsgefangenenpostkarte aus dem Lager Javas nach Mikepércs vom 15. August 1945. Diese Karte mit dem Kriegszensurstempel Nummer 5. von Moskau ist sehr selten.

4.Abbildung. Geschlossene deutsche Postkarte aus dem Gefangenenlager Brunn/Iglan (Tschechoslowakei) nach Kalocsa vom 14. Juli 1945, mit ungarischen Kontrollbereichen in rotem Poststift und mit russischem Kriegszensurstempel von Moskau (5/M). Die Karte hat wegen der Zensur auf der Strecke Brunn-Moskau-Budapest-Kalocsa 3700 Kilometer zurückgelegt obwohl die direkte Strecke Brunn-Budapest-Kalocsa lediglich 450 Kilometer ausmacht.

5.Abbildung. Vergrößerte Abbildung des Militärzensurstempels Nummer 5/M von Moskau.


Die Autoren Rist und Boddenberg bestimmen die laufende Nummer der zwischen 1945 und 1950 gebrauchten, Rhombus förmiger Militärzensurstempel zwischen 13 und 458, sowie zwischen 750 und 768. In meiner Sammlung fand ich zwei solche Nummer von Zensurstempel, die in der bisher bekannten Nummerierung nicht vorhanden ist. Die Nummer von diesen Zensurstempel ist 459. und 460.

Abbildung 6. Luftpostbrief aus Tiszaluc in das Kriegsgefangenenlager in Szaratov (Volga) vom 21. Mai 1948. Der Brief ist am 1. Juli 1948 im Lager eingetroffen. Ab Mai dieses Jahres konnte man zum ersten Mal in Abstand von drei Monaten Briefe in die Lager schicken. Rhombus förmiger Militärzensurstempel mit der Nummer 459.

Abbildung 7. Vergrößerte Abbildung des Militärzensurstempels mit der Nummer 459.

Abbildung 8. Vom Ungarischen Roten Kreuz ausgegebene Postkarte mit Antwortkarte aus Pestszentlörinc in das Kriegsgefangenenlager in Krasznij-Lucs (Vorosilovgrad) vom 19. März 1948. mit dem Rhombus förmigen Militärzensurstempel, Nummer 460.

Abbildung 9. Vergrößerte Abbildung des Militärzensurstempels mit der Nummer 460.

Dan Janos
Budapest/Ungarn